1817 Union zwischen Lutheranern und Reformierten in Preußen. Die Vereinigung und Integration erfolgt jedoch nicht sofort. So reicht die reformierte Tradition und Treue zur Glaubensüberzeugung bis in die Jahre um 1840. So wird in der Familie Schinz aus Judtschen folgendes berichtet: "König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1840 - 1861) war bemüht, die lutherische und kalvinistische (ref.) Lehre zur uniierten Kirche zu vereinigen. Als damals in Judtschen der reformierte Prediger starb, schickte er einen lutherischen Pfarrer dorthin. Hierbei handelte es sich um Pfarrer Eduard Dodillet (tätig 1839 - 1861). Nach alter Tradition ging die Familie Schinz am Gründonnerstag zum Abendmahl. Entgegen der reformierten Lehre brannten die Altarkerzen. Johann Schinz (geb. 2.5.1814 in Judtschen, verh. mit Louise geb. Py, geb. 14.9.1808 in Judtschen, Hoferbe des dortigen Anwesens mit 63 Morgen u. 62 qm Ruten, Urenkel des Valentin Schinz (1719-1779) ) und sein Schwager Py ließen die Abendmahlfeier ablaufen, dann schritten sie zu den Kerzen, löschten sie und gingen erst dann mit ihren Familien zur Abendmahlfeier. Sie wurden wegen Störung des Gottesdienstes von den verschiedenen Instanzen des Gerichts bestraft, gaben aber den Kampf für die Reinheit der reformierten Lehre nicht auf und erzwangen eine Audienz beim König und sollen sinngemäß gesprochen haben: - 'Eure Majestät, unsere Vorfahren haben ihres Glaubens wegen ihre Heimat verlassen. Der Herr Gott hat uns durch Ihren Vorfahren, König Friedrich Wilhelm I. (1713 - 1740) eine neue Heimat gegeben. Nun wollen Sie uns unseren Glauben nehmen'. - Der König hob die Urteile auf."
Mit freundlicher Genehmigung aus www.judtschen.de von Dr. Dierk Loyal entnommen.